«Das Kamel im Kreisel» (2006 - 2009)

Grosshöchstetten ist im Festtaumel: Heute wird der nagelneue Verkehrskreisel eingeweiht. In der Kreiselmitte steht – ein Kamel. Das ganze Dorf ist da, lauscht den Ansprachen und bewundert die eigenwillige Kreiselkunst. Auch Schön. Georg Schön, Metzgerssohn, nie gross aus Grosshöchstetten raus gekommen. Und Gut. Katharina Gut, Matrosentochter aus Hamburg, mit Emmentaler Wurzeln. Sie ist unterwegs in delikater Mission: Sie hat einen Hof samt Kuh geerbt und sucht einen Bauern, Heirat nicht ausgeschlossen. Wenn das nur gut geht.

Herr Schön und Frau Gut, die wundersamen Figuren aus dem ersten Bühnenprogramm von schön&gut, trafen auch in diesem Stück wieder aufeinander, und wieder war ein Feuerwerk garantiert von Fantasie, Wortwitz, Poesie und politischer und gesellschaftlicher Satire. Und die Spannung war gross: Findet Frau Gut ihren Bauern oder entscheidet sie sich für den Metzger? Was hat das für Folgen für Ida, die Kuh? Und über allem thronte die letzte grosse Frage: Wie um Himmels Willen kam das Kamel in den Kreisel?

Zweieinhalb Jahre lang und über 150 Mal spielten «schön&gut» «Das Kamel im Kreisel», ihr zweites Stück nach «Eine Liebesgeschichte», den wundersamen Episoden aus dem Leben von Katharina Gut und Georg Schön, ausgezeichnet mit dem «Salzburger Stier» 2004

«Wenn der Metzgerssohn dichtet, die Matrosentochter einen Bauern heiraten will, der Priester sich zu metaphysischer Dämonie heraufschwingt, der grüne Politiker freudianisch unterlegte Komplexe auslebt, die Bäche fliessen, die Kühe grasen, die Röcke kurz und die Sommer lang sind – dann ergiesst sich ein Feuerwerk dramaturgischer Fantasie, ein damönisch scharf konturierter Wortwitz, eine lautmalerisch bis ins Detail ausgespitzte Poesie und eine politisch und gesellschaftlich informierte Satire übers Publikum. In dieser Engagiertheit und mit einem solchen Feu sacré bleiben Schön & Gut zumindest in der Schweiz kaum übertreffbar.»

Fabian Saner, Oltner Tagblatt, 5. Februar 2007

Produktion

Unterstützt von Stadt und Kanton Schaffhausen, Fachstelle Kultur Kanton Zürich, Migros-Kulturprozent, Jürg George Bürki-Stiftung, Schweizerische Interpretenstiftung, Electrolux AG, L’Arc Romainmôtier, Stiftung Kartause Ittingen, Theater Teufelhof, Basel.